Irgendwann ging mir der eisige Ostwind so auf die Nerven, bzw. in die Knochen, dass ich meine Route änderte. Das nächste Ziel war nicht mehr Fehmarn sondern Rügen.

Das war ein kluger Entschluss: Juliusruh wurde das Highlight der Reise! Aber: vor dem Lohn kommt der Schweiß. ;-) Die Strecke war ziemlich stark befahren und aus unerfindlichen Gründen machte ich keine Pause. Irgendwann war ich gefühlt fast am Ziel. Nur noch die Wittower Fähre und eine kurze Reststrecke lagen vor mir. Womit ich nicht gerechnet hatte: es gab einen ziemlich langen Stau auf der Landstraße zur Fähre. Ich stand also mitten auf der Landstraße in der Schlange und konnte das Auto nicht verlassen, da es immer Millimeterweise vorwärts ging. Und ich musste dringend auf die Toilette! Mir kam noch nie eine Wartezeit aufs nächste WC so unendlich lang vor!

In Juliusruh/Breege an einem 12 km langen, herrlichen Strand liegen gleich zwei Campingplätze hintereinander: Campingplatz Drewoldke und der KNAUS Campingpark Rügen. Ich sah mir beide an und entschied mich für den Campingplatz Drewoldke. Er liegt sehr hübsch in einem Kiefernwäldchen ohne abgegrenzte Parzellen und man konnte sich relativ frei einfach ein schönes Plätzchen aussuchen. Ich stellte mich auf eine kleine Anhöhe, von der aus man direkt aufs Meer schauen konnte.

Ich blieb 3 Tage und erkundete die Gegend. Der schönste Trip war eindeutig die Radtour zum Kap Arkona. Allerdings auch der anstrengendste und schwierigste. Denn die als Radweg beschilderte Route bestand aus Schotterwegen, aufgebrochenen Asphaltplattenstücken und Geröll. Dazwischen Schlamm, tiefer Sand und schmale, ausgewaschene Trampelpfade. Also eher was für Mountainbiker! Aber die Aussicht war herrlich! Die Strecke führt immer am Meer entlang mit tollen Blicken auf die Steilküste, kleine Buchten und Wälder. Zwischendurch gab es viel zu sehen: Skulpturen, das Fischerdorf Vitt, Schinkelturm, Leuchtfeuer und Peilturm. Die Anstrengung lohnt sich definitiv.