Lago Maggiore, Campofelice

Die letzte Etappe der Fahrt vor der Ankunft am Lago Maggiore war wunderschön, wenn auch etwas anstrengend durch die ewigen Tunnel. Vor dem Gotthard machte ich noch eine kurze Pause und genoss die Sicht auf die Berge. Und dann ging es plötzlich ganz schnell und ich stand vor der Schranke beim Campingplatz Campofelice. Ein diensteifriger Einweiser fragte, ob ich reserviert habe und als ich ja sagte, durfte ich gleich durch die Schranke. Der Platz ist wunderschön gelegen: an einer Seite liegt er direkt am Ufer des Lago Maggiore und an einer anderen Seite am Ufer der Verzasca. Herrlich! Ich ließ mir Zeit mit dem Aufbau, die Umgebung war einfach zu schön. Dazu noch Sonne und 23 Grad. Das habe ich mir im kalten und verregneten Köln nicht besser vorstellen können. Und tatsächlich hatte auch die Terrasse des Cafés auf und ich gönnte mir die köstlichen, mit Marmelade gefüllten Croissants.


Locarno, Ascona und Bolle di Magadino

Vom Campingplatz in Tenero kann man sehr hübsch mit dem Rad oder zu Fuß am Lago Maggiore entlang nach Locarno gelangen. Tageweise ist da zwar relativ viel los, weil sich sowohl Radfahrer als auch Fußgänger den Weg teilen müssen, aber der Weg lohnt sich. Wunderschöne Häuschen, bzw. Villen mit viel Grünendem und Blühenden bewachsen, liegen direkt am Seeufer. Dazwischen viele Bänke, auf denen man unter Bäumen sitzen und von da aus auf den See und das gegenüberliegende Ufer mit den Bergen sehen kann.  Immer wieder gibt es kleine Häfen oder Ankerplätze auf denen Boote schaukeln. Man weiß gar nicht wohin man die Augen zuerst wenden soll. In Locarno selbst wird es auf einmal sehr voll und geschäftig. Autos, Fußgänger, Radfahrer alles kurvt hektisch durcheinander. Ich habe mir die Stadt selbst nicht genauer angeschaut, zumal ich dort schon mehrfach war und nichts besonders Eindrucksvolles in meiner Erinnerung geblieben war.

Ganz instinktiv radelte ich weiter durch die Stadt Richtung Ascona, wie ich hoffte. Und tatsächlich war ich auf direktem Weg zur Fußgänger/Radfahrerbrücke über die Maggia gelangt. Ein richtig wilder Fluß. Weiter ging es Richtung Fußgängerzone von Ascona und dann direkt runter zum Hafen. Hier war es zwischen und in den Cafes am Ufer des Lago Maggiore voller Menschen. Ich schaute mich noch ein bisschen um: es gab eine Stelle am Ufer, auf dem große Buchstaben ASCONA ankündigten. Davor Menschentrauben, die ein Selfie vor den Buchstaben machen wollten. Alles in allem fand ich Ascona ganz hübsch aber ein bisschen sehr für die „Schönen und Reichen“ und so fuhr ich wieder zurück.

Einen anderen Tag sah ich mir die Bolle di Magadino an. Das ist ein Naturschutzgebiet an der Verzasca und man schaut vom Campingplatz direkt auf das Ufer. Ein Naturlehrpfad führt durch das Gebiet, so dass die einzigartige Natur nicht gestört wird und erklärt mit Lehrtafeln die Besonderheiten. Das Gebiet eignet sich hervorragend für einen kleinen Spaziergang, auch mit Kindern. Die Auenlandschaft hat eine besondere Flora und Fauna und am Ende des Spazierweges gibt es eine Aussichtsplattform mit Blick auf ein Biotop im Wasser in dem man über 300 Vogelarten beobachten kann. Immer wieder sah ich Gruppen von Vogelkundlern mit Kameras, die sich länger dort aufhielten um seltenere Vogelarten zu entdecken.

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