Luganer See, Camping Lugano Lake

Camping Lugano Lake in Foto und Skizze
Camping Lugano Lake in Foto und Skizze

Die Fahrt vom Lago Maggiore an den Luganer See ist eigentlich nur ein Katzensprung. Leider dauerte es ewig aus der Ticino-Ebene heraus. Alles drängelte sich auf der einzigen Ausfallstraße und man kam nur im Schritttempo weiter. Schließlich kam ich aber doch auf dem Campingplatz Lugano Lake an. Der Platz ist klein und hübsch und direkt am See gelegen. Ich bekam einen Platz zwischen einer Hecke und einem Baum auf einer kleinen Erhebung zugewiesen. Es war eine ziemliche Herausforderung meinen Bus so zu platzieren, dass er halbwegs gerade stand.

Beim ersten Rundgang um den Platz am See entlang fand ich die Aussicht wunderschön, das Wasser allerdings etwas muffelig riechend, was war aber sicher dem heißen und trockenen Wetter der letzten Woche geschuldet war. Nach dem einen Tag Dauerregen kurze Zeit später führte der See mehr Wasser und der Geruch war verschwunden.

 

Ganz nah an meinem Stellplatz entdeckte ich schnell meinen neuen Lieblingsplatz: auf der Terrasse des Bistros mit Blick auf den See. Es lief ausgesprochen coole Musik und die Stimmung war immer locker und gut gelaunt.

Zu der Buchung des Stellplatz hatte ich kostenlos das Ticino Ticket bekommen, das mich dazu brachte, die Umgebung mit der Bahn statt wie sonst gewohnt mit dem Rad zu erkunden. Eine Schmalspurbahn zwischen Ponte Tresa und Lugano führte mich fast täglich nach Lugano rein.

Lugano mit Monte Brè und Villa Favorita

Eigentlich wollte ich mich nur auf die Suche nach der Bahnverbindung und dem Bahnhof Richtung Lugano machen. Als das dann so einfach zu finden war, bin ich gleich losgefahren. Wie sich herausstellte, war das eine gute Entscheidung. Denn der diesige Tag wurde noch ganz schön und Lugano war umwerfend. Am Hang liegend gibt es überall Treppen und enge Gässchen mit tollen Cafés, Restaurants und Geschäften. Ich habe ständig Fotos gemacht. Der See ist ein Gletschersee und besonders schön, weil die relativ hohen Berge um ihn bis ans Wasser reichen. Überall gibt es Einschnitte, Windungen und Buchten – einfach malerisch. Beim ersten Rundgang landete ich gleich im Parco Ciani, einem innerstädtischen Park, direkt am Seeufer. Überall blühte es und es gab unzählige Bänke inmitten von Blüten und Bäumen mit toller Sicht auf den See.

Zwei weitere Highlights hatte ich mir herausgesucht, die ich unbedingt sehen wollte: den Monte Brè und die Villa Favorita mit ihrem mediterranen Park.

Die Fahrt mit der Standseilbahn auf den Monte Brè begann ein gutes Stück hinter dem Lido. Zuerst ging es in eine automatische Seilbahn ohne Fahrer auf die 1. Etappe. Dort stieg man um und kaufte die Tickets. Das Ganze war etwas langwierig, da gewartet wurde bis die Bahn so voll war, dass sich eine Fahrt lohnt. Und dann ruckelte es los, sehr langsam und steil ging es bergauf und weil die Abteile trotz Corona recht voll waren, konnte man auch nicht wirklich viel sehen. Die Aussicht oben war dafür grandios! Es gab verschieden Stellen von denen man aus unterschiedlichen Winkeln auf die Stadt, den See und die umliegenden Berge schauen konnte. Wenn man ein bisschen sportlich unterwegs ist, kann man sich hinunter auch mit dem Mountain Bike oder etappenweise zu Fuß bewegen. Ich blieb eine ganze Weile bis ich mich von den Ausblicken lösen konnte.

An meinem letzten Tag in Lugano machte ich mich auf den Weg zur Villa Favorita und dem Sentiero dell`Olivo. Es war sonnig und heiss und weil ich den Weg viel kürzer eingeschätzt hatte, nahm ich auch nichts zu trinken mit. Das war ein Fehler! Aber der Weg war wunderschön voller mediterraner Vegetation immer am Wasser entlang. Es wurde immer ruhiger, die prachtvollen Villen seltener und ständig neues zu sehen. Irgendwann las ich, dass es in Gandria einen Bus zurück gibt und ging immer weiter bis ich irgendwann vor dem Sentiero dell`Olivo stand und es nur noch steil nach oben ging oder immer weiter geradeaus tief ins Tal hinein. Ich hatte für beides keine Kraft mehr, vor allem aber furchtbaren Durst. So beschloss ich umzukehren. Aber mit etwas Trinkbaren kann ich jedem nur zu dem Weg raten. Er ist wirklich sehens- und erlebenswert.

Lago di Muzzano und Ponte Tresa

Auf Grund meiner häufigen Fahrten mit der Schmalspurbahn gab es noch 2 Ausflugsziele, die ich mir ansehen wollte. Auf der Fahrt nach Lugano gab es einen Halt, der mein Interesse weckte: Capella D’Agnuzzo. Von dort aus konnte man einen Rundweg um den Lago di Muzzano machen. Der See ist recht klein aber wunderbar ruhig und naturnah gelegen. Lohnt sich auf jeden Fall!

Ponte Tresa war ein weiterer Punkt auf meiner Route. Leider regnete es an dem Tag Bindfäden und es gab nur recht düstere Fotos für mich zu schießen. Trotzdem konnte man sehen, dass der See dort sehr schön ist, da er sich zu einem großen Rund verbreitert und weite Übersicht in einige Täler bietet. Die Stadt selbst ist in einen schweizerischen und einen italienischen Teil zerschnitten, mittendrin eine Zollstation. Der samstägliche Wochenmarkt auf dem italienischen Gebiet von Ponte Tresa ist sehenswert.

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