Hamburg und das ElbeCamp

ElbeCamp
ElbeCamp

Die große Überraschung auf dieser Reise war für mich Hamburg. Obwohl ich zwei Freunde habe, die ursprünglich aus Hamburg kommen und ich nur Gutes über Hamburg gehört habe, hatte ich für diese Reise keine Lust auf Großstadt. Ein Besuch war also gar nicht geplant. Aber nach 2 Wochen Holland, Strand, Meer, Felder und Wiesen, besann ich mich anders. Also versuchte ich von unterwegs einen Campingplatz in Hamburg für die nächste Zeit zu buchen. Einer war mir dabei besonders ins Auge gestochen: das ElbeCamp. Es lag direkt an der Elbe, ein bisschen außerhalb von Hamburg am Falkensteiner Ufer mitten im Sand. Das stellte ich mir interessant und idyllisch vor. Und genau das war es auch.

Ich bekam einen Platz zwischen 2 Bäumen in einer kleinen Gruppe von Campern, einer der wenigen Plätze die überhaupt befahrbar waren. Der Rest der Plätze war nur für Wohnwagen geeignet, die mit einem Trecker in den Sand gezogen wurden. Einfach himmlisch und abenteuerlich. Ich wohnte also ruhig und direkt am Strand zwischen ein paar Bäumen und war mit wenigen Schritten an der Elbe, die mir groß wie ein Meer vorkam und von riesigen Schiffen befahren wurde. Dazu kam noch herrliches Sommerwetter. Ich war sprachlos, so schön war es.

Leider hatte ich nur drei Tage buchen können, denn das Camp war begehrt. 

Övelgönne und Museumshafen

Museumshafen Övelgönne
Museumshafen Övelgönne

Einen Tag in Hamburg nutzte ich, um vom ElbeCamp aus nach Övelgönne und zum Museumshafen Övelgönne zu radeln. Immer an der Elbe entlang, durch Parks und an Häusern und Villen vorbei, führte der sehr schöne und abwechslungsreiche Radweg von etwa 12 km. Ich warf einen kurzen Blick auf die Teufelsbrücke, da hätte ich mit der Fähre rüber gemusst und es schien eine einfache Brückenruine zu sein. Nicht so interessant, fand ich und fuhr weiter. Dann kam die wegen Bauarbeiten halb gesperrte Elbchaussee, durch die ich wegen eines Coronatests schon mehrfach mit dem Auto gekreist war. Auf dem Bürgersteig ging es für Radfahrer jedoch weiter, aber so steil den Berg hoch, dass ich kurzzeitig absteigen musste. Dann war der anstrengende Teil endlich geschafft und es ging wunderschön an der Elbe weiter. Irgendwann musste ich wieder absteigen, weil der Weg zwischen Häuschen,  Gärten und der Elbe für Radfahrer verboten war. Da es tatsächlich sehr eng und unübersichtlich war, fand ich das Verbot völlig einsehbar. Kleine romantische Häuschen, wunderbar bewachsen, oft mit Rosen. Und tolle Gärten am Elbufer. Direkt mit Blick auf den Containerhafen. Eine verrückte Mischung, aber echt sehenswert. Irgendwann bemerkte ich, dass ich schon in Övelgönne war, der Ort von dem ein Freund so geschwärmt hatte und weswegen ich mir dieses Ziel ausgesucht hatte. Und dann tauchte schon der Museumshafen auf: alles voller historischer Schiffe, die tatsächlich von ehrenamtlichen Crews in Fahrt gehalten werden. Segelschiffe, Dampfschlepper, Polizei- und Feuerwehrboote, Barkassen und Motorboote werden für Fahrten angeboten. Die Einnahmen aus dem Schiffsbetrieb werden komplett für die Instandhaltung der Flotte verwendet. Also ein sehr lebendiges Museum!

Treppenviertel Blankenese

Strandhotel Blankenese
Strandhotel Blankenese

Am letzten Tag meiner leider viel zu kurzen Zeit in Hamburg ging es zum Treppenviertel von Blankenese. Auf dem Weg dorthin machte ich noch ein paar Fotos vom Strand, stellte das Fahrrad ab und begann, irgendeine von den vielen Treppen hochzusteigen. Welche die beste Aussicht versprach wusste ich nicht und das fragte ich mich immer wieder. Aber die Blicke von oben auf die Elbe waren  allesamt schön. Weiter oben am Hang standen riesigen Villen, auf dem Weg dorthin eher kleinere Häuser. Es war sehr warm und die vielen Treppen doch anstrengend. Aber immer wieder tauchte plötzlich ein interessanter Ausblick auf. Einmal fuhr auf der Elbe ein riesiges Containerschiff vorbei. Dieses Bild mit den Containerbergen hinter eindrucksvollen Villen fand ich ausgesprochen verrückt. Am besten aber gefiel mir die Sicht von ganz oben in Blankenese auf den gegenüberliegenden Hügel in Rissen mit den vielen Häuschen und Villen. Leider waren doch viele Blicke durch Gerüste und Baustellen behindert. Es wurde auch hier viel renoviert und gebaut. Unten angekommen, war ich schweißgebadet und suchte mir ein Plätzchen im Schatten am Wasser der Elbe und genoss das Treiben auf dem Fluss. Nach Hamburg muss ich noch einmal mit mehr Zeit kommen, beschloss ich.

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