Büsum, Eider-Sperrwerk, Tönning und Sankt Peter-Ording

Büsum

Das erste was ich von Büsum sah, war die Lagune. Erstmal war ich davon nicht wirklich überzeugt. Es ist alles so künstlich und angelegt, dachte ich. Ich liebe es einfach, wenn das Meer an einen Sandstrand rauscht. Aber das ist im Wattenmeer sowieso nicht so oft der Fall. Hier in der Lagune gab es auch einen Sandstrand, aber die überwiegende Fläche war Rasen mit Strandkörben. Dieses Bild beherrscht ganz Büsum. Davon aber unendlich viel. Und das wieder fand ich positiv, denn auch wenn viele Feriengäste in Büsum sind, verläuft es sich und ich hatte nie das Gefühl, es wäre voll. Einen weiteren Vorteil lernte ich in der Lagune schnell zu schätzen: man konnte unabhängig von den Gezeiten schwimmen ohne manchmal ewig lang zum Wasser laufen zu müssen. Außerdem war das Wasser nicht ganz so kalt, wie direkt im Meer.

Der Hafen und die Fußgängerzone von Büsum waren mir einfach zu voll. Aber vielleicht bin ich coronageschädigt und mag deshalb viele Menschen auf einem Haufen nicht mehr. Da Büsum relativ groß ist, entdeckte ich aber noch mehrere Ecken, in denen es wirklich schön ist. Mein absoluter Lieblingsplatz aber wurde die Watt´n Insel in der Familienlagune. Mit einem Aperol Spritz in der Hand sitzt man dort wunderbar mit Blick auf Watt oder Meer und kann die Kite-Surfer beobachten.

Sankt Peter-Ording und Eider-Sperrwerk

Schon beim Wachwerden hatte ich die Idee, das nicht so tolle Wetter zu nutzen um mit dem Auto loszufahren und das Eider-Sperrwerk und Sankt Peter-Ording zu besuchen. Nachdem ich den Parkplatz zum Eider-Sperrwerk verpasst hatte, fuhr ich gleich durch nach Sankt Peter-Ording. Es war ein bisschen schwierig, herauszufinden, wo ich da am besten parke. Es war alles sehr weitläufig, Strand und Ort waren weit voneinander entfernt. Schließlich fand ich mit viel Glück einen tollen Parkplatz nah am Ort. Ich marschierte los, um die Gegend zu erkunden und landete zuerst, angetrieben von Lautsprecherdurchsagen auf einem Springreiter-Turnier. Und das fand ganz in der Nähe eines Strandzugangs statt, wie sich glücklicherweise herausstellte. Dass ich viel Laufen und nie das Meer sehen würde, ahnte ich noch nicht. Am Strandweg zum Südstrand musste ich 3 € bezahlen und dann lief ich ewig durch steppenähnliche Wiesen auf einen weit weg schimmernden Strand zu. Es war wunderschön dort. Irgendwann tauchten Strandpavillons auf Stäben auf, aber dahinter kein Strand sondern nur Salzwiesen und Watt. Ich sprang über etliche Priele und suchte immer einen neuen Überweg, bei dem ich nicht rücklings im Watt landen würde. Gar nicht so einfach. Leider gelang es mir nicht, bis zum Wasser vorzudringen und ich kehrte um. Aber die Landschaft dort ist beeindruckend. Auf dem Rückweg machte ich noch ein paar Fotos von den springenden Pferden auf dem Turnier und machte mich dann auf den Weg zum Ort. Dort war es ein bisschen wie in Bad Münstereifel: Alte reetgedeckte Häuser in denen Outlets ihre Pforten öffneten. Optisch alles ein bisschen fehl am Platz, fand ich. Nach einem gemütlichen Kaffee ging es zurück. Diesmal wirklich zum Eider-Sperrwerk. Oben auf dem Sperrwerk konnte man sich kaum halten, weil es so stürmisch war. Die dort ansässigen Vogelkolonien sorgten für Geschrei, Gestank und einige Vogelschisse auf meiner Kleidung. Aber die Aussicht war toll und das tosende Wasser zu beobachten, faszinierte mich. Ich aß noch ein Backfischbrötchen bei dem Aussichtspavillon am Eider-Sperrwerk. Das war mir extra von der Tochter eines Freundes an Herz gelegt worden. Wirklich sehr lecker!!! Das fanden wohl auch etliche Möwen, die bettelten und auf fallende Brocken lauerten.

Tönning

Am letzten Tag gab es den lange verschoben Trip nach Tönning. Irgendwie gelang die Fahrt nicht über die Autobahn. Also fuhr ich wieder über Land, am Eider-Sperrwerk vorbei. In der Nähe vom Wattforum suchte ich mir einen Parkplatz. Richtig Lust auf einen Besuch des Wattforums hatte ich nicht, also ging es gleich weiter Richtung Ort. Ein netter kleiner Weg durchs Grüne führte direkt zum alten Hafen. Dieser Hafen hatte wohl im Ende des 19. Jahrhunderts auf Grund seiner Nähe zum Eider-Sperrwerk eine größere Bedeutung als heute. Tönning selbst war zwar süß, aber winzig. Ich musste die Fotomotive schon suchen. Zum Glück war Markt, über den ich gemütlich schlenderte. Es gab einen kleinen Park, den Schlosspark, in dessen Mitte auf einem Kanal eine Nachbildung des Tönninger Schlosses schwamm. Ein Fotomotiv für viele Besucher!
Der Strand in Tönning ist beliebt, weil es nicht nur einen Grünstrand am Deich gibt sondern auch einen Sandstrand. Daneben gab es einen extra Bereich für Hunde und ihre Herrchen, den Hundestrand, einen Familienstrand, einen Sportstrand und ein Meerwasser Freibad. Ansonsten fand ich in Tönning nicht viel Spannendes zu entdecken und fuhr bald wieder zurück nach Büsum.

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