Nachdem ich der Hitze wegen doch nicht ans Mittelmeer sondern lieber an den Atlantik fahren wollte, beschloss ich, einen Halt in Meursault zu machen. Dort hatte es mir im Frühling so gut gefallen, dass ich noch einmal wiederkommen wollte. Dieses Mal hatte ich das Glück, dass Weinernte und in den Weinbergen eine Menge los war. Ich schwang mich also noch aufs Rad und radelte ein bisschen durch die Weinberge bis nach Volnay. Auf dem Weg standen Unmengen Autos der Arbeiter. Ich schummelte mich ein bisschen dazwischen durch und versuchte Fotos zu machen. Leider war alles ein bisschen weit weg und ich versuchte näher an die Arbeiter heran zu kommen. Schließlich winkte mich ein netter Arbeiter heran und stellte sich in Fotoposition. Er bot mir sogar an, mich zu fotografieren. Dazu war ich aber zu schüchtern…Mit ein paar netten Fotos in der Tasche fuhr ich zurück und machte mich auf den Weg in eine andere Ecke von Meursault an der Route National. Dort gibt es viele Restaurants und Winzer und ich wollte schauen, ob ich für meinen bevorstehenden Geburtstag ein nettes Restaurant finden würde. In einem versteckt liegenden Hinterhof fand ich das Soufflot. Es sah hübsch dort aus und auch einige andere interessierten mich. Aber in einem Sternerestaurant allein chic essen gehen? Da war ich mir nicht sicher.
Beaune und das Hospice de Dieux
Mehrere meiner Ausflüge mit dem Rad gingen nach Beaune. Auf der Route des Grands Crus radelt man wunderschön durch die Weinberge. Auf jeden Fall wollte ich mir das Hospice de Dieux ansehen. Der Eintritt betrug 11 € und es hatte sich schon eine Schlange gebildet. Die Rucksäcke wurden kontrolliert und die meisten Besucher nahmen einen Audio-Guide mit einer erklärenden Führung. Darauf verzichtete ich. Ich mache mir lieber mein eigenes Bild. Es war allerdings ziemlich schwierig, an den überall herumstehenden Menschen vorbeizukommen und evtl. noch schöne Fotos zu machen. An manchen Ecken wurde es sehr eng und stickig und ich ließ einige Räume aus, z. B. die Pharmacie. Insgesamt war das Hospice de Dieux aber toll anzusehen und für damalige Zeiten ein absolutes Vorzeige-Krankenhaus. Die Betten sahen so gemütlich aus, dass man sich gerne selbst darin niederlassen würde. Auch für weitere Ausflüge gab es in Beaune genügend anzusehen und zu probieren.
Route des Grands Crus nach Santenay
Die Route des Grands Crus nach Santenay kannte ich schon vom Frühjahr. Zur Weinernte war sie etwas anders und führte mehr durch die Weinberge, dafür wurde der kleine Ort Puligny-Montrachet nur geschnitten. Kurz vor Santenay wurde ich von einem Mann aus dem Auto heraus gefragt, ob ich keine Angst hätte so ganz alleine. Irgendwie kam mir das bekannt vor. War das nicht im Frühjahr genauso gewesen? Eine merkwürdige Masche Frauen kennenzulernen!
Ich durchquerte Santenay und radelte noch ein Stück am Kanal entlang. Der Weg ist wunderschön und idyllisch: vorbei an Schiffen, Bäumen, Schilf und viel Natur. Irgendwann bog ich ab und kam von der anderen Seite her wieder in Santenay heraus. Da es schon 13 Uhr war, hatte ich Hunger und wollte wenigstens einen Kaffee. In der einzigen Möglichkeit im Ort wurde ich abgewiesen, es gäbe nur Platz für Gäste, die auch etwas essen wollten. Ein bisschen verärgert machte ich mich auf dem Weg zum Supermarkt, den ich auf dem Weg gesehen hatte. Und der hatte Mittagspause. Mist. Also nur ein Schluck Wasser und in einem Rutsch zurück. Glücklicherweise, wie sich schnell herausstellte, denn kaum war ich am Bus angekommen gab es ein heftiges Gewitter. Also reingesprintet und Tür zu. So plötzlich war natürlich die Markise noch ausgefahren und die drohte nun wegzufliegen. Eine Stange hatte sich schon gelöst. Um größeren Schaden abzuwenden sprang ich raus, schmiss die Stange ins Auto und rollte die Markise ein. Klitschnass schloss ich die Tür, zog mir was Trockenes an und wischte notdürftig mit ein paar Feuchttüchern meine matschigen Füße sauber. Ich versuchte einen Blick auf mein Fahrrad mit Plane zu erheischen, sah aber nichts. Nach einer Weile hatte es aufgehört zu regnen. Das Fahrrad stand noch. Aber mein Tisch und Stuhl waren umgefallen und voller Matsch. Ein Schuh war weg. Hoffentlich war die Stange zu reparieren. Auf den Schreck brauchte ich erstmal einen Kaffee. Ich ging ins Dorf einen Cappuccino bei Sandrine trinken. Danach konnte ich mich immer noch um die Beseitigung der Sturmschäden kümmern.
Meine Empfehlung
Mein absoluter Lieblingsort und schon tausendfach besucht:
Les faïences de Sandrine, côté jardin : https://www.lesfaiencesdesandrine.fr/
Restaurant Le Soufflot de Meursault: https://www.restaurant-meursault.fr/
Huttopia meursault: https://europe.huttopia.com/de/site/meursault/